Wir schreiben...
...das "Milchbüachli" und andere Texte
Wir freuen uns – Laurenz möchte Bergpuur werden
Neulich kam unser ältester Sohn Laurenz zu uns und sagte: Papa und Mama, ich habe mich entschieden, ich möchte Bergpuur werden. Laurenz hat sich entschieden und wenn Laurenz sich für etwas entscheidet, dann macht er es. Wir freuen uns riesig und er bekommt unsere volle Unterstützung.
Der Bauernberuf ist für uns beide einer der schönsten und sinnvollsten, direkt am Konkreten, ehrlich und geerdet. Der Bauernberuf ist der Beruf, der den Menschen vollumfänglich fordert. Den Kopf, die Hand und das Herz.
Wir haben es nie bereut, diesen Beruf gelernt und ausgeübt zu haben, bis heute nicht.
Dass Laurenz nun ebenfalls diesen Weg gehen will – ist für uns eine grosse Freude.
eb
Neulich kam unser ältester Sohn Laurenz zu uns und sagte: Papa und Mama, ich habe mich entschieden, ich möchte Bergpuur werden. Laurenz hat sich entschieden und wenn Laurenz sich für etwas entscheidet, dann macht er es. Wir freuen uns riesig und er bekommt unsere volle Unterstützung.
Der Bauernberuf ist für uns beide einer der schönsten und sinnvollsten, direkt am Konkreten, ehrlich und geerdet. Der Bauernberuf ist der Beruf, der den Menschen vollumfänglich fordert. Den Kopf, die Hand und das Herz.
Wir haben es nie bereut, diesen Beruf gelernt und ausgeübt zu haben, bis heute nicht.
Dass Laurenz nun ebenfalls diesen Weg gehen will – ist für uns eine grosse Freude.
eb
Beipackzettel
Sehr geehrte Frau Amherd, Sie erhalten mit diesem Packet meine Militäruniform zurück. Ich
schenke Sie Ihnen, ich brauche sie nicht mehr. Ziehen Sie die Uniform an, so wie Sie handeln,
wäre es richtig, wenn Sie es tun würden.
Ich mag mich noch gut an meine Aushebung vor ungefähr 35 Jahren erinnern. Der damalige
Aushebungsarzt sagte mir, dass ich aufgrund meiner etwas eigenwilligen Rückenform keinen
Dienst leisten müsse. Ich wehrte mich und entgegnete ihm, dass ich in diesem Lande meine
Rechte, aber natürlich auch meine Pflichten habe und dazu gehöre nun mal auch die
Bereitschaft, Militärdienst zu leisten. Nun denn, ich habe meine Pflicht erfüllt. Nun erhalten
Sie meine Uniform zurück, Frau Amherd. Ich schenke sie Ihnen, ich brauche sie nicht mehr.
Sie und auch Ihre Bundesratskollegen treten derzeit alles, was mir an diesem, unserem
Lande wichtig ist, mit den Füssen. Ohne Recht verstossen Sie gegen Eid und
Bundesverfassung, sie zerstören die Neutralität, die gerade jetzt so wichtig wäre und
verunmöglichen damit eine Friedensdiplomatie, für die die Schweiz einst bekannt und
geschätzt gewesen war. Sie weibeln für NATO und EU und es ist für Sie wichtiger, mit den
Grossmächten zu turteln, als die Werte Ihres Landes zu verteidigen. Sie setzen
Volksentscheide nicht um und nehmen in Kauf, dass das Volk entmündigt und die
Demokratie kastriert wird. Sie stimmen mit ein in das Narrativ von Gut und Böse, ohne jegliche Differenziertheit und Weitsicht. Nun denn, ich brauche die Uniform nicht mehr. Und
meine Söhne werden sich dereinst die Frage stellen, ob sie die Folgen Ihres Handelns, Frau
Bundesrätin, zu tragen bereit sein werden – oder ob es nicht besser und ehrlicher wäre,
wenn Sie die neuen Werte der Schweiz gleich selbst verteidigen. Und dazu brauchen Sie
meine Uniform.
PS: Falls das Packet zu niedrig frankiert ist, schicken Sie mir bitte die Rechnung über den
Fehlbetrag.
Freundliche Grüsse
E.Battaglia
Motf. Stab.93
Sehr geehrte Frau Amherd, Sie erhalten mit diesem Packet meine Militäruniform zurück. Ich
schenke Sie Ihnen, ich brauche sie nicht mehr. Ziehen Sie die Uniform an, so wie Sie handeln,
wäre es richtig, wenn Sie es tun würden.
Ich mag mich noch gut an meine Aushebung vor ungefähr 35 Jahren erinnern. Der damalige
Aushebungsarzt sagte mir, dass ich aufgrund meiner etwas eigenwilligen Rückenform keinen
Dienst leisten müsse. Ich wehrte mich und entgegnete ihm, dass ich in diesem Lande meine
Rechte, aber natürlich auch meine Pflichten habe und dazu gehöre nun mal auch die
Bereitschaft, Militärdienst zu leisten. Nun denn, ich habe meine Pflicht erfüllt. Nun erhalten
Sie meine Uniform zurück, Frau Amherd. Ich schenke sie Ihnen, ich brauche sie nicht mehr.
Sie und auch Ihre Bundesratskollegen treten derzeit alles, was mir an diesem, unserem
Lande wichtig ist, mit den Füssen. Ohne Recht verstossen Sie gegen Eid und
Bundesverfassung, sie zerstören die Neutralität, die gerade jetzt so wichtig wäre und
verunmöglichen damit eine Friedensdiplomatie, für die die Schweiz einst bekannt und
geschätzt gewesen war. Sie weibeln für NATO und EU und es ist für Sie wichtiger, mit den
Grossmächten zu turteln, als die Werte Ihres Landes zu verteidigen. Sie setzen
Volksentscheide nicht um und nehmen in Kauf, dass das Volk entmündigt und die
Demokratie kastriert wird. Sie stimmen mit ein in das Narrativ von Gut und Böse, ohne jegliche Differenziertheit und Weitsicht. Nun denn, ich brauche die Uniform nicht mehr. Und
meine Söhne werden sich dereinst die Frage stellen, ob sie die Folgen Ihres Handelns, Frau
Bundesrätin, zu tragen bereit sein werden – oder ob es nicht besser und ehrlicher wäre,
wenn Sie die neuen Werte der Schweiz gleich selbst verteidigen. Und dazu brauchen Sie
meine Uniform.
PS: Falls das Packet zu niedrig frankiert ist, schicken Sie mir bitte die Rechnung über den
Fehlbetrag.
Freundliche Grüsse
E.Battaglia
Motf. Stab.93
Nachtrag zum Beipackzettel
Ach, Frau Amherd, was ich noch sagen wollte:
Es gibt für mich genau zwei Gründe, die den Einsatz von Gewalt legitimieren:
Erstens: Als Vater und Ehemann würde ich meine Familie verteidigen, nötigenfalls mit
Gewalt und klipp und klar – als letztes Mittel.
Zweitens: Als Bürger eines Landes, welches noch bis vor Kurzem all das verkörperte, was mir
wichtig ist – Freiheit, Eigenständigkeit, Neutralität und Demokratie - wäre ich auch bereit,
diese weltweit einzigartigen zivilisatorischen Errungenschaften im Dienste einer rein auf
Verteidigung ausgerichteten Armee mit Gewalt zu schützen – als letztes Mittel.
Was ich aber auf keinen Fall bereit bin – und ich hoffe, meine beiden Jungs dereinst auch
nicht – ist Bauernopfer zu sein auf dem gewalttätigen geostrategischen Schachbrett von
Grossmächten, deren Grössenwahn und Expansionsgier der Welt schon manches Mal
unglaubliches Elend und Verderben gebracht haben. Die französischen Sonnenkönige, die
amerikanischen Falken, die deutschen Weltverbesserer und die englischen Altkolonialisten –
sollen sie ihre Kriegsspiele doch selbst austragen. Und wenn Sie nun, Frau Amherd, sich
ohne demokratische Legitimation und erstaunlich eigenmächtig der NATO und der EU
anbiedern und dabei irgendetwas von gemeinsamen Werten und der aktuellen
Sicherheitslage schwadronieren, so bedenken Sie, dass es mittlerweile offensichtlich ist, dass
der Westen ein gehörig Mass Dreck am Stecken hat und nicht so ganz unschuldig ist an der
derzeitigen Misere in der Ukraine, wie Politik und Mainstreammedien es uns glauben lassen
wollen. Und noch abschliessend: Wer von uns es im Geschichtsunterricht nie nachvollziehen
konnte, wie es vor knapp hundert Jahren zu einem Weltkrieg kommen konnte – wir erleben
es heute in Echtzeit und ich frage mich – wie blöd kann man eigentlich sein.
Aber, wie gesagt, ohne mich.
eb
Ach, Frau Amherd, was ich noch sagen wollte:
Es gibt für mich genau zwei Gründe, die den Einsatz von Gewalt legitimieren:
Erstens: Als Vater und Ehemann würde ich meine Familie verteidigen, nötigenfalls mit
Gewalt und klipp und klar – als letztes Mittel.
Zweitens: Als Bürger eines Landes, welches noch bis vor Kurzem all das verkörperte, was mir
wichtig ist – Freiheit, Eigenständigkeit, Neutralität und Demokratie - wäre ich auch bereit,
diese weltweit einzigartigen zivilisatorischen Errungenschaften im Dienste einer rein auf
Verteidigung ausgerichteten Armee mit Gewalt zu schützen – als letztes Mittel.
Was ich aber auf keinen Fall bereit bin – und ich hoffe, meine beiden Jungs dereinst auch
nicht – ist Bauernopfer zu sein auf dem gewalttätigen geostrategischen Schachbrett von
Grossmächten, deren Grössenwahn und Expansionsgier der Welt schon manches Mal
unglaubliches Elend und Verderben gebracht haben. Die französischen Sonnenkönige, die
amerikanischen Falken, die deutschen Weltverbesserer und die englischen Altkolonialisten –
sollen sie ihre Kriegsspiele doch selbst austragen. Und wenn Sie nun, Frau Amherd, sich
ohne demokratische Legitimation und erstaunlich eigenmächtig der NATO und der EU
anbiedern und dabei irgendetwas von gemeinsamen Werten und der aktuellen
Sicherheitslage schwadronieren, so bedenken Sie, dass es mittlerweile offensichtlich ist, dass
der Westen ein gehörig Mass Dreck am Stecken hat und nicht so ganz unschuldig ist an der
derzeitigen Misere in der Ukraine, wie Politik und Mainstreammedien es uns glauben lassen
wollen. Und noch abschliessend: Wer von uns es im Geschichtsunterricht nie nachvollziehen
konnte, wie es vor knapp hundert Jahren zu einem Weltkrieg kommen konnte – wir erleben
es heute in Echtzeit und ich frage mich – wie blöd kann man eigentlich sein.
Aber, wie gesagt, ohne mich.
eb
Rahmenvertrag 2.0: Die Abschaffung der Schweiz oder die Entmündigung meiner Kinder.
Bundesverfassung Art. 185 Äussere und innere Sicherheit
Der Bundesrat trifft Massnahmen zur Wahrung der äusseren Sicherheit, der Unabhängigkeit und der Neutralität der Schweiz.
Der Eid lautet: «Ich schwöre vor Gott dem Allmächtigen, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die Pflichten meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen.»
Das Gelübde lautet: «Ich gelobe, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die Pflichten meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen.»
Der Bundesrat nimmt mit der Initiierung des «Rahmenvertrages II» bewusst in Kauf, dass die Schweiz EU-Recht künftig automatisch übernehmen müsste und dass bei Streitigkeiten der Europäische Gerichtshof abschliessend entscheiden könnte.
Siehe dazu einen Auszug aus dem Common Understanding / gemeinsame Verständigung:
10[STREITBEILEGUNG] Die Europäische Kommission und die Schweiz teilen die Auffassung, dass die Parteien im Falle von Schwierigkeiten bei der Auslegung oder Anwendung der Binnenmarktabkommen Konsultationen in den jeweiligen sektoriellen Ausschüssen abhalten und eine für beide Seiten annehmbare Lösung finden sollten. Gelingt es einem sektoriellen Ausschuss nicht, eine Lösung für eine solche Schwierigkeit zu finden, sollten die Parteien die Möglichkeit haben, ein Schiedsgericht, in dem beide Parteien vertreten sind, zur Beilegung der Streitigkeit anzurufen. Wirft der Streitfall eine Frage zur Auslegung oder Anwendung einer in Ziffer 8 zweiter Satz genannten Bestimmung auf und ist die Auslegung dieser Bestimmung für die Beilegung der Streitigkeit relevant und für eine Entscheidfällung durch das Schiedsgericht erforderlich, so sollte das Schiedsgericht diese Frage dem Gerichtshof der Europäischen Union zur Entscheidung vorlegen; Letztere wäre für das Schiedsgericht bindend. Betrifft die Streitigkeit die Auslegung oder Anwendung einer Bestimmung, die in den Anwendungsbereich einer Ausnahme von der Verpflichtung zur dynamischen Rechtsübernahme nach Ziffer 9 fällt, und impliziert diese Streitigkeit nicht eine Auslegung oder Anwendung von EU-Rechtsbegriffen, sollte das Schiedsgericht über den Streitfall entscheiden, ohne den Gerichtshof der Europäischen Union einzubeziehen.
Sollte sich also das Schiedsgericht in der Auslegung eines Gesetzesartikels oder eines Vertragsbestandteiles nicht einig werden, so kann jede (!) Partei die Anrufung des Europäischen Gerichtshofes verlangen. Also kann die Seite der EU von sich aus verlangen, dass der EuGH (notabene das Gericht der Gegenseite!) abschliessend entscheidet. Ob dieser Entscheid wirklich neutral ausfallen wird? Darüber hinaus übernimmt die Schweiz dynamisch neues EU-Recht. Die Schweiz hat dann noch die Möglichkeit, alles abzunicken oder vom EuGH verurteilt zu werden, wenn sie mit dem neuen Recht nicht einverstanden wäre. Dies würde dann zu Ausgleichsmassnahmen durch die EU führen – die Schweiz könnte dabei nur noch mitbestimmen, wir kräftig die Ohrfeige sein dürfte.
Die demokratischen Rechte des Volkes wären dann gerade mal noch Makulatur.
Lesen Sie dazu auch die eindrückliche Analyse von Herr Prof. Dr. iur. Dr. rer. pol. h.c.
Carl Baudenbacher Institutionelle Aspekte des Rahmenabkommens 2.0, Kurzpapier zu Handen der WAK-Nationalrat, 12. Februar 2024.
Aus meiner Sicht verrät der Bundesrat derzeit alles, was die Schweiz weltweit einzigartig macht, und verstösst dabei willentlich gegen die Bundesverfassung. Er nimmt mit seinem Handeln in Kauf, dass die demokratischen Rechte der Schweizer und Schweizerinnen massgeblich zerstört würden – auch für meine Kinder wehre ich mich dagegen und ich erlaube mir abschliessend die ketzerische Frage, ob solches auf diesem Wege Zustande kommendes Gesetz für die Schweizer und Schweizerinnen überhaupt bindend wäre.
Aus der Logik der Bundesverfassung heraus müsste der Bundesrat ein solches Begehren, sollte es auf Initiative von Bevölkerungsgruppen zustande gekommen sein, viel eher bekämpfen, auf keinen Fall jedoch hauptverantwortlich initiieren.
eb
Bundesverfassung Art. 185 Äussere und innere Sicherheit
Der Bundesrat trifft Massnahmen zur Wahrung der äusseren Sicherheit, der Unabhängigkeit und der Neutralität der Schweiz.
Der Eid lautet: «Ich schwöre vor Gott dem Allmächtigen, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die Pflichten meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen.»
Das Gelübde lautet: «Ich gelobe, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die Pflichten meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen.»
Der Bundesrat nimmt mit der Initiierung des «Rahmenvertrages II» bewusst in Kauf, dass die Schweiz EU-Recht künftig automatisch übernehmen müsste und dass bei Streitigkeiten der Europäische Gerichtshof abschliessend entscheiden könnte.
Siehe dazu einen Auszug aus dem Common Understanding / gemeinsame Verständigung:
10[STREITBEILEGUNG] Die Europäische Kommission und die Schweiz teilen die Auffassung, dass die Parteien im Falle von Schwierigkeiten bei der Auslegung oder Anwendung der Binnenmarktabkommen Konsultationen in den jeweiligen sektoriellen Ausschüssen abhalten und eine für beide Seiten annehmbare Lösung finden sollten. Gelingt es einem sektoriellen Ausschuss nicht, eine Lösung für eine solche Schwierigkeit zu finden, sollten die Parteien die Möglichkeit haben, ein Schiedsgericht, in dem beide Parteien vertreten sind, zur Beilegung der Streitigkeit anzurufen. Wirft der Streitfall eine Frage zur Auslegung oder Anwendung einer in Ziffer 8 zweiter Satz genannten Bestimmung auf und ist die Auslegung dieser Bestimmung für die Beilegung der Streitigkeit relevant und für eine Entscheidfällung durch das Schiedsgericht erforderlich, so sollte das Schiedsgericht diese Frage dem Gerichtshof der Europäischen Union zur Entscheidung vorlegen; Letztere wäre für das Schiedsgericht bindend. Betrifft die Streitigkeit die Auslegung oder Anwendung einer Bestimmung, die in den Anwendungsbereich einer Ausnahme von der Verpflichtung zur dynamischen Rechtsübernahme nach Ziffer 9 fällt, und impliziert diese Streitigkeit nicht eine Auslegung oder Anwendung von EU-Rechtsbegriffen, sollte das Schiedsgericht über den Streitfall entscheiden, ohne den Gerichtshof der Europäischen Union einzubeziehen.
Sollte sich also das Schiedsgericht in der Auslegung eines Gesetzesartikels oder eines Vertragsbestandteiles nicht einig werden, so kann jede (!) Partei die Anrufung des Europäischen Gerichtshofes verlangen. Also kann die Seite der EU von sich aus verlangen, dass der EuGH (notabene das Gericht der Gegenseite!) abschliessend entscheidet. Ob dieser Entscheid wirklich neutral ausfallen wird? Darüber hinaus übernimmt die Schweiz dynamisch neues EU-Recht. Die Schweiz hat dann noch die Möglichkeit, alles abzunicken oder vom EuGH verurteilt zu werden, wenn sie mit dem neuen Recht nicht einverstanden wäre. Dies würde dann zu Ausgleichsmassnahmen durch die EU führen – die Schweiz könnte dabei nur noch mitbestimmen, wir kräftig die Ohrfeige sein dürfte.
Die demokratischen Rechte des Volkes wären dann gerade mal noch Makulatur.
Lesen Sie dazu auch die eindrückliche Analyse von Herr Prof. Dr. iur. Dr. rer. pol. h.c.
Carl Baudenbacher Institutionelle Aspekte des Rahmenabkommens 2.0, Kurzpapier zu Handen der WAK-Nationalrat, 12. Februar 2024.
Aus meiner Sicht verrät der Bundesrat derzeit alles, was die Schweiz weltweit einzigartig macht, und verstösst dabei willentlich gegen die Bundesverfassung. Er nimmt mit seinem Handeln in Kauf, dass die demokratischen Rechte der Schweizer und Schweizerinnen massgeblich zerstört würden – auch für meine Kinder wehre ich mich dagegen und ich erlaube mir abschliessend die ketzerische Frage, ob solches auf diesem Wege Zustande kommendes Gesetz für die Schweizer und Schweizerinnen überhaupt bindend wäre.
Aus der Logik der Bundesverfassung heraus müsste der Bundesrat ein solches Begehren, sollte es auf Initiative von Bevölkerungsgruppen zustande gekommen sein, viel eher bekämpfen, auf keinen Fall jedoch hauptverantwortlich initiieren.
eb
Eine Kurzgeschichte
Vor vielen Jahren folgte ein kleines Mädchen ihrem Vater in die Schweiz. Dieser war schon einige Jahre zuvor in die Schweiz geflüchtet. Vielleicht weil die Rechtssicherheit und die Mitbestimmungsrechte hier ausgeprägter waren als im Ursprungsland. Das Mädchen bildete sich weiter, weil man dies kann, in diesem Land. Sie wirkte in politischen Auseinandersetzungen mit, weil man dies kann, in diesem Land, gefahrlos. Sie wurde dann auch gewählt in ein politisches Amt, weil dies möglich, ist in diesem Land, in diesem direktdemokratischen. Sie hat alles ausgekostet, in diesem, ihrem neuen Land, Rechtssicherheit, direkte Demokratie, Mitbestimmung. Und nun setzt sie sich an vorderster Front dafür ein, dies alles abzuschaffen.
eb
Vor vielen Jahren folgte ein kleines Mädchen ihrem Vater in die Schweiz. Dieser war schon einige Jahre zuvor in die Schweiz geflüchtet. Vielleicht weil die Rechtssicherheit und die Mitbestimmungsrechte hier ausgeprägter waren als im Ursprungsland. Das Mädchen bildete sich weiter, weil man dies kann, in diesem Land. Sie wirkte in politischen Auseinandersetzungen mit, weil man dies kann, in diesem Land, gefahrlos. Sie wurde dann auch gewählt in ein politisches Amt, weil dies möglich, ist in diesem Land, in diesem direktdemokratischen. Sie hat alles ausgekostet, in diesem, ihrem neuen Land, Rechtssicherheit, direkte Demokratie, Mitbestimmung. Und nun setzt sie sich an vorderster Front dafür ein, dies alles abzuschaffen.
eb
Ein ganz normaler Dialog auf dem Alphof
Sohn: Papa, du brennst!
Ich: Ja, mein Sohn, das ist mein inneres Feuer, meine innere Glut, die mich jeden Tag auf’s
Neue gegen Windmühlen und Drachen ankämpfen lässt.
Sohn: Papa, du brennst aus der Hose!!
Ich, ein wenig verlegen, dennoch ein klein bisschen stolz: Tja, mein Sohn, auch mit 56 hat
man noch einige funktionierende Libido-Restbestände.
Sohn: Papa, du brennst wirklich!!!
Dann merkte ich es selbst Ich habe wieder einmal meine Tabakpfeife in den Hosensack
gestopft, ohne sie vorher richtig ausgeklopft zu haben. Wir löschten dann gemeinsam den
Brand und waren beide um eine Erfahrung reicher.
eb
Sohn: Papa, du brennst!
Ich: Ja, mein Sohn, das ist mein inneres Feuer, meine innere Glut, die mich jeden Tag auf’s
Neue gegen Windmühlen und Drachen ankämpfen lässt.
Sohn: Papa, du brennst aus der Hose!!
Ich, ein wenig verlegen, dennoch ein klein bisschen stolz: Tja, mein Sohn, auch mit 56 hat
man noch einige funktionierende Libido-Restbestände.
Sohn: Papa, du brennst wirklich!!!
Dann merkte ich es selbst Ich habe wieder einmal meine Tabakpfeife in den Hosensack
gestopft, ohne sie vorher richtig ausgeklopft zu haben. Wir löschten dann gemeinsam den
Brand und waren beide um eine Erfahrung reicher.
eb
Im Frühtau im Bette
Meine Frau ist unglaublich, jeden Tag steht sie um 5 Uhr auf und beginnt ihr Tagwerk. Ich
höre, wie sie in ihren Holzpantoffeln im Haus herumwieselt und einmacht, aufräumt,
abräumt, umräumt, wegräumt und alles mit einem unglaublichen Elan und ein Liedchen
pfeifend… und ich erfülle eine heilige Pflicht, indem ich sie bei ihren Tätigkeiten ja nicht
störe, und bleibe noch ein bisschen liegen, noch zwei Minuten, und noch zwei und manches
Mal auch noch ein Vielfaches von Zwei. Ich sage meiner Frau beim Frühstück dann immer,
dass ich im Schlafzimmer noch etwas Betriebsplanung gemacht habe, aber sie glaubts nie. Ja,
meine Tageszeit ist sie nicht, die frühe Morgenstunde. Ich kämpfe mich jeden Morgen aufs
Neue ins Leben zurück, konzentriere mich auf die grundlegenden vegetativen Funktionen,
immer wieder die Frage stellend, wer ich eigentlich bin, wo und weshalb. Mein Schlaf ist
dermassen tief, dass es mir immer wieder vorkommt, als wärs eine Nahtoderfahrung. Meine
Frau wollte schon den Rettungsdienst rufen, was ich nur knapp habe verhindern können. Ich
kann nichts dafür, es muss etwas Organisches sein. Ich bin meiner holden Ehefrau dankbar, dass sie mich jeden Tag weckt, mit unendlicher Geduld, liebevoll und meist gewaltfrei. Aber
wenn ich dann mal wach bin, dann können sie kommen, die Windmühlen und Drachen, aber
bitte einfach nicht zu früh….
eb
Meine Frau ist unglaublich, jeden Tag steht sie um 5 Uhr auf und beginnt ihr Tagwerk. Ich
höre, wie sie in ihren Holzpantoffeln im Haus herumwieselt und einmacht, aufräumt,
abräumt, umräumt, wegräumt und alles mit einem unglaublichen Elan und ein Liedchen
pfeifend… und ich erfülle eine heilige Pflicht, indem ich sie bei ihren Tätigkeiten ja nicht
störe, und bleibe noch ein bisschen liegen, noch zwei Minuten, und noch zwei und manches
Mal auch noch ein Vielfaches von Zwei. Ich sage meiner Frau beim Frühstück dann immer,
dass ich im Schlafzimmer noch etwas Betriebsplanung gemacht habe, aber sie glaubts nie. Ja,
meine Tageszeit ist sie nicht, die frühe Morgenstunde. Ich kämpfe mich jeden Morgen aufs
Neue ins Leben zurück, konzentriere mich auf die grundlegenden vegetativen Funktionen,
immer wieder die Frage stellend, wer ich eigentlich bin, wo und weshalb. Mein Schlaf ist
dermassen tief, dass es mir immer wieder vorkommt, als wärs eine Nahtoderfahrung. Meine
Frau wollte schon den Rettungsdienst rufen, was ich nur knapp habe verhindern können. Ich
kann nichts dafür, es muss etwas Organisches sein. Ich bin meiner holden Ehefrau dankbar, dass sie mich jeden Tag weckt, mit unendlicher Geduld, liebevoll und meist gewaltfrei. Aber
wenn ich dann mal wach bin, dann können sie kommen, die Windmühlen und Drachen, aber
bitte einfach nicht zu früh….
eb
Touch Screen
Unsere Augen sind gemacht, um Beeren in dichtem Gestrüpp zwischen Blättern zu erkennen. Unsere Füsse können uns tagelang tragen. Unser Körper kann eine Fastenzeit aushalten und sowohl von tierischer als auch pflanzlicher Nahrung leben. Unser Geschmacksinn bewahrt uns davor, Giftiges zu essen. Unsere Hände sind fähig, Feuer zu entfachen und dieses zu schüren. Unsere Finger lassen uns auch feinste Arbeiten erledigen. Unsere Haut schützt uns vor Kälte, Hitze und Sonnenschein. Unser Körper kann sich selber heilen. Unsere Ohren eröffnen uns die Welt auch in der Dunkelheit. Unser Gleichgewichtssinn schützt uns im Gelände vor Stürzen. Unser Gehirn erkannte problemlos Gefühlsregungen im menschlichen Gegenüber. Unser Sprachapparat formt Laute zu Worten, die andere verstehen. Unser System erkennt und reagiert, wenn ein Artgenosse in Not ist. Unsere Arme können den Nachwuchs jederzeit sicher tragen. Unser Kleinhirn speichert überlebenswichtige Bewegungsabläufe. Unser Grosshirn sammelt Erfahrungen und Erinnerungen aus sämtlichen Sinneseindrücken und lässt uns daraus lernen. Unser Nervensystem unterscheidet zwischen Erholung in der Sippe am Feuer und Jagd oder Flucht.
Was aber macht die virtuelle Welt mit uns? Was passiert mit unserer Seele, wenn Begegnungen und Erlebnisse zweidimensional stattfinden und nur wenige unserer auf einander abgestimmter und von einander abhängiger Sinne ansprechen? Was bedeutet es für uns, dass die echte Welt, für die wir gemacht sind, kaum mehr Einfluss hat auf uns? Ganz bestimmt widerspricht der moderne Bildschirm der Biologie des Menschen frappant. Dank unserer Anpassungsfähigkeit und unglaublichen Leistung des Gehirns kommen wir damit klar. Aber können wir auch abschätzen, wie Monitore, Touch Screens und Like Buttons sich auswirken auf unsere Seele, unsere Entwicklung, unsere Fähigkeit, zu kommunizieren und Kinder gross zu ziehen?
mb
Unsere Augen sind gemacht, um Beeren in dichtem Gestrüpp zwischen Blättern zu erkennen. Unsere Füsse können uns tagelang tragen. Unser Körper kann eine Fastenzeit aushalten und sowohl von tierischer als auch pflanzlicher Nahrung leben. Unser Geschmacksinn bewahrt uns davor, Giftiges zu essen. Unsere Hände sind fähig, Feuer zu entfachen und dieses zu schüren. Unsere Finger lassen uns auch feinste Arbeiten erledigen. Unsere Haut schützt uns vor Kälte, Hitze und Sonnenschein. Unser Körper kann sich selber heilen. Unsere Ohren eröffnen uns die Welt auch in der Dunkelheit. Unser Gleichgewichtssinn schützt uns im Gelände vor Stürzen. Unser Gehirn erkannte problemlos Gefühlsregungen im menschlichen Gegenüber. Unser Sprachapparat formt Laute zu Worten, die andere verstehen. Unser System erkennt und reagiert, wenn ein Artgenosse in Not ist. Unsere Arme können den Nachwuchs jederzeit sicher tragen. Unser Kleinhirn speichert überlebenswichtige Bewegungsabläufe. Unser Grosshirn sammelt Erfahrungen und Erinnerungen aus sämtlichen Sinneseindrücken und lässt uns daraus lernen. Unser Nervensystem unterscheidet zwischen Erholung in der Sippe am Feuer und Jagd oder Flucht.
Was aber macht die virtuelle Welt mit uns? Was passiert mit unserer Seele, wenn Begegnungen und Erlebnisse zweidimensional stattfinden und nur wenige unserer auf einander abgestimmter und von einander abhängiger Sinne ansprechen? Was bedeutet es für uns, dass die echte Welt, für die wir gemacht sind, kaum mehr Einfluss hat auf uns? Ganz bestimmt widerspricht der moderne Bildschirm der Biologie des Menschen frappant. Dank unserer Anpassungsfähigkeit und unglaublichen Leistung des Gehirns kommen wir damit klar. Aber können wir auch abschätzen, wie Monitore, Touch Screens und Like Buttons sich auswirken auf unsere Seele, unsere Entwicklung, unsere Fähigkeit, zu kommunizieren und Kinder gross zu ziehen?
mb
Ich werde sterben
Ich werde sterben. Ganz schön reisserisch, der Titel, nicht wahr? Keine Angst, ich bin weder
depressiv, noch hege ich suizidale Absichten. Ich spreche einfach eine Tatsache aus. Als
biologisches Wesen habe ich in dieser Form ein Ablaufdatum. Muss ich deswegen nun
bedrückt sein, niedergeschlagen? Nein, ganz im Gegenteil. Ich sehe die Zeit, während der ich
auf dieser Erde leben kann, als phänomenales Angebot. Als Angebot, das ich nützen oder
ignorieren kann. Ich selbst entscheide das. Ich habe einen intakten – manche würden sagen,
einen wahnsinnig athletischen - Körper, funktionierende Sinne und einen ausreichend
arbeitenden Kopf. Also alles, was es braucht, damit ich meine Lebenszeit nutzen kann. Alles,
was es braucht, um aus mir eine Menschenpersönlichkeit zu machen. Darum möchte ich
meine Zeit nutzen, um Erfahrungen zu machen, um mich einzusetzen, für das, was ich als das
Richtige anschaue. Auch um mich den Gefahren, den Fallen, zu stellen. Die Lebenszeit
nutzen, auch mal bis zum Kinn im Dreck und mit Rückenschmerzen. Erkenntnisse machen, in
den Spiegel schauen, lernen und Schritt für Schritt ein wenig weiser werden. Ich möchte das
Angebot nutzen, auch wenn ich ganz am Schluss nur weiss, dass ich nichts weiss. Ich möchte
das Angebot nutzen, für die Reise zu mir selbst, einigermassen redlich, einigermassen
ehrlich. Was nachher kommt, ich werde es sehen und freu mich drauf. Ich bin mir ziemlich
sicher, dass eine Lebenszeit ausreicht, um das Angebot zu nutzen. Und dann ist es richtig und
sinnvoll Platz zu machen für unsere Kinder, dann sollen sie das Leben für sich nutzen, dann
haben sie das Recht, sich auszutoben, im Dreck zu stehen, Fehler zu machen, zu lernen. Sie
haben dann das Recht, ihren eigenen Weg zur Menschenpersönlichkeit zu gehen. Ich find’s
perfekt eingerichtet so, wies ist. Drum: ich werde sterben. Gut so.
eb
Ich werde sterben. Ganz schön reisserisch, der Titel, nicht wahr? Keine Angst, ich bin weder
depressiv, noch hege ich suizidale Absichten. Ich spreche einfach eine Tatsache aus. Als
biologisches Wesen habe ich in dieser Form ein Ablaufdatum. Muss ich deswegen nun
bedrückt sein, niedergeschlagen? Nein, ganz im Gegenteil. Ich sehe die Zeit, während der ich
auf dieser Erde leben kann, als phänomenales Angebot. Als Angebot, das ich nützen oder
ignorieren kann. Ich selbst entscheide das. Ich habe einen intakten – manche würden sagen,
einen wahnsinnig athletischen - Körper, funktionierende Sinne und einen ausreichend
arbeitenden Kopf. Also alles, was es braucht, damit ich meine Lebenszeit nutzen kann. Alles,
was es braucht, um aus mir eine Menschenpersönlichkeit zu machen. Darum möchte ich
meine Zeit nutzen, um Erfahrungen zu machen, um mich einzusetzen, für das, was ich als das
Richtige anschaue. Auch um mich den Gefahren, den Fallen, zu stellen. Die Lebenszeit
nutzen, auch mal bis zum Kinn im Dreck und mit Rückenschmerzen. Erkenntnisse machen, in
den Spiegel schauen, lernen und Schritt für Schritt ein wenig weiser werden. Ich möchte das
Angebot nutzen, auch wenn ich ganz am Schluss nur weiss, dass ich nichts weiss. Ich möchte
das Angebot nutzen, für die Reise zu mir selbst, einigermassen redlich, einigermassen
ehrlich. Was nachher kommt, ich werde es sehen und freu mich drauf. Ich bin mir ziemlich
sicher, dass eine Lebenszeit ausreicht, um das Angebot zu nutzen. Und dann ist es richtig und
sinnvoll Platz zu machen für unsere Kinder, dann sollen sie das Leben für sich nutzen, dann
haben sie das Recht, sich auszutoben, im Dreck zu stehen, Fehler zu machen, zu lernen. Sie
haben dann das Recht, ihren eigenen Weg zur Menschenpersönlichkeit zu gehen. Ich find’s
perfekt eingerichtet so, wies ist. Drum: ich werde sterben. Gut so.
eb
Maschinen in der Landwirtschaft
Viele haben den Eindruck, dass die Bauern im Geld schwimmen müssen. Landwirte können sich Transporter und Traktoren für Hunderttausende von Franken leisten. Wie kann das sein? Anscheinend sind Direktzahlungen und Subventionen so enorm hoch, dass dieser Luxus möglich ist.
Vorneweg: Ja, ich finde auch, dass der Maschinenpark in der Berglandwirtschaft zu weiten Teilen überdimensioniert ist. Wir arbeiten bewusst mit alten, gar nicht „komfortablen“ Maschinen – und ärgern und so manches Mal enorm, wenn „etwas nicht tut“, wenn es unbedingt müsste. All unsere Occasions-Maschinen (Transporter, Zweiachser, Motormäher) haben zusammen bei weitem nicht den Wert eines neuen Transporters (ohne Aufbaugeräte). Das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt für unseren Betrieb so.
Hier oben stehen die Maschinen die Hälfte des Jahres meist ganz, immer aber fast still. Und es ist tatsächlich die Hälfte des Jahres. Die Vegetationszeit und damit die Arbeitszeit im Feld sind sehr kurz. Um während drei Monaten Heu und weiteren zwei Monaten Mist und Gülle zu transportieren, bräuchte es wohl keine topmodernen Transporter. An Alternativen im Sinne von einfacheren, nicht hochpreissegmentigen und dennoch bergtauglichen Maschinen fehlt es im Moment leider. Hier wären auch die Hersteller gefragt.
Ganz anders sieht es bei den Kollegen im Unterland oder in Deutschland aus. Ihre Arbeitszeiten auf den Maschinen sind sehr lang. Was an Stunden nicht auf dem eigenen Betrieb geleistet wird, kommt oft in Lohnarbeit für andere Bauernhöfe dazu. So stimmt die Auslastung und die Rechnung geht meist wohl eher schlecht als recht, aber doch irgendwie, auf. Die Frage der richtigen Mechanisierung ist für jeden Betrieb ein vielschichtiges und anspruchsvolles Thema. Vielleicht müssten jene, die sich schwer tun mit den grossen Traktoren der Bauern, sich einmal eingehend damit befassen. So, wie jeder Landwirt es tut.
Aber fassen wir uns ein Herz: Wer sitzt in einem ungeheizten Büro auf einem Schemeli, mit einem uralten Mac ohne Internetanschluss vor der Nase und arbeitet - nicht nur während der Bürozeiten, sondern bis spät nachts und auch samstags und sonntags - vor sich hin?
Eben.
mb
Viele haben den Eindruck, dass die Bauern im Geld schwimmen müssen. Landwirte können sich Transporter und Traktoren für Hunderttausende von Franken leisten. Wie kann das sein? Anscheinend sind Direktzahlungen und Subventionen so enorm hoch, dass dieser Luxus möglich ist.
Vorneweg: Ja, ich finde auch, dass der Maschinenpark in der Berglandwirtschaft zu weiten Teilen überdimensioniert ist. Wir arbeiten bewusst mit alten, gar nicht „komfortablen“ Maschinen – und ärgern und so manches Mal enorm, wenn „etwas nicht tut“, wenn es unbedingt müsste. All unsere Occasions-Maschinen (Transporter, Zweiachser, Motormäher) haben zusammen bei weitem nicht den Wert eines neuen Transporters (ohne Aufbaugeräte). Das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt für unseren Betrieb so.
Hier oben stehen die Maschinen die Hälfte des Jahres meist ganz, immer aber fast still. Und es ist tatsächlich die Hälfte des Jahres. Die Vegetationszeit und damit die Arbeitszeit im Feld sind sehr kurz. Um während drei Monaten Heu und weiteren zwei Monaten Mist und Gülle zu transportieren, bräuchte es wohl keine topmodernen Transporter. An Alternativen im Sinne von einfacheren, nicht hochpreissegmentigen und dennoch bergtauglichen Maschinen fehlt es im Moment leider. Hier wären auch die Hersteller gefragt.
Ganz anders sieht es bei den Kollegen im Unterland oder in Deutschland aus. Ihre Arbeitszeiten auf den Maschinen sind sehr lang. Was an Stunden nicht auf dem eigenen Betrieb geleistet wird, kommt oft in Lohnarbeit für andere Bauernhöfe dazu. So stimmt die Auslastung und die Rechnung geht meist wohl eher schlecht als recht, aber doch irgendwie, auf. Die Frage der richtigen Mechanisierung ist für jeden Betrieb ein vielschichtiges und anspruchsvolles Thema. Vielleicht müssten jene, die sich schwer tun mit den grossen Traktoren der Bauern, sich einmal eingehend damit befassen. So, wie jeder Landwirt es tut.
Aber fassen wir uns ein Herz: Wer sitzt in einem ungeheizten Büro auf einem Schemeli, mit einem uralten Mac ohne Internetanschluss vor der Nase und arbeitet - nicht nur während der Bürozeiten, sondern bis spät nachts und auch samstags und sonntags - vor sich hin?
Eben.
mb
Wirre Zeiten
Es wird so viel geschrieben, mitgeteilt, überhört, vorbeigescrollt oder "geliked", dass wir in letzter Zeit oft etwas sprachlos sind. Und dies, obwohl uns so viel umtreibt und wir uns zwischendurch erholen müssen vom Erschöpftsein des Sich-Aufregens.
Wir haben mit unserem "neuen" Alphof ein Lebensziel erreicht und einen oft steinigen Weg hinter uns. Jetzt bietet der Betrieb alles, was er nur bieten kann. Knapp 15 Hektaren Land auf 1500 bis 2000 Metern über Meer, die Hälfte davon arrondiert um ein Gehöft mit zahlreichen alten aber perfekt funktionstüchtigen Ställen und einem modernen Verarbeitungsraum. Ein klassischer Bergbauernhof, der als Familienbetrieb sorgfältig bewirtschaftet werden kann. Finanzielle allerdings bettet man sich damit nicht auf Rosen.
Mit unseren Werten der Berglandwirtschaft stehen wir diametral entgegen der modernen Entwicklungen. Während wir bewusst mit alten Maschinen arbeiten, die Kreisläufe geschlossen halten, und stets im Respekt dem Boden und den Tieren gegenüber denken, wir das Umfeld immer unwirtlicher. Die fortschreitende Umgestaltung von Mutten in eine Ferienhaussiedlung und ein enormer Rückgang der Infrastruktur im Dorf haben unseren Raum in den letzten Monaten geprägt. Die Präsenz der Wölfe auch in der Siedlung ist ein Problem. Riesige Solarparks werden geplant, das Essen um die ganze Welt geschippert und so verarbeitet, dass es nicht mehr gesund sein kann. Grosskonzerne verdienen unvorstellbare Summen und regieren die Welt. Milliarden werden verschoben. Die Bürokratie wächst und wächst in allen Bereichen, die Flut der Vorschriften damit ebenfalls - und besser wird dadurch wohl kaum etwas.
Dass der Druck auf die Landwirtschaft wächst, ist kein Geheimnis. Es ist nicht leicht, mit immer mehr Vorschriften und Reglementen den Spagat zu schaffen zwischen den Ansprüchen der Gesellschaft, der Produktion von Lebensmitteln, dem Sorge Tragen zum Boden und dem Führen eines Kleinunternehmens inklusive andauernd steigendem administrativem Aufwand. Die Arbeitstage sind lang und Ferien gibt es keine. Während die Situation für die Bauern in Deutschland eskaliert, ist das Thema nach wenigen Tagen aus sämtlichen Schweizer Medien fast komplett verschwunden. Da fragen wir uns: Warum?
Wir sind uns sicher, dass wir mit einer immer virtuelleren Welt samt künstlicher Intelligenz in eine Sackgasse laufen. Der Mensch ist ein biologisches Wesen, das essen muss und moralische Werte hat (oder hätte). Den grossen Tendenzen können wir als kleine Bergbauernfamilie nichts entgegen halten. Aber wir haben uns entschieden, die traditionelle Bewirtschaftung des alpinen Lebensraums zu pflegen, dieses Wissen um das Handwerk und die bäuerlichen Werte an unsere Kinder weiterzugeben (und alle, die sich dies wünschen) - und damit im Kleinen etwas zu erhalten, was sonst verloren geht. Das stellt grosse Anforderungen an uns als Bewohner, Bewirtschafter und Besitzer des Alphofes. Aber er hilft, sich weniger ohnmächtig zu fühlen gegenüber dem allgemeinen Verlust an Bodenständigkeit.
mb
Die Sache mit den Direktzahlungen und Subventionen
In Anlehnung an die Proteste in Deutschland, ausgelöst durch die Streichung von Subventionen für die Landwirtschaft sei hier zum Schweizer System gesagt:
Direktzahlungen sind nicht gleich Subventionen.
Die Direktzahlungen sind abhängig von der Fläche und der Steilheit des Geländes. Sie werden jedem Betrieb ausbezahlt (sofern der Bauer Direktzahlungsberechtigt ist, also den Beruf gelernt hat). Diese sind nötig, weil die Betriebe in der Schweiz bei den heutigen Lebensmittelpreisen vom Verkauf der Produkte nicht überleben können.
Es handelt sich um den Lohn für die Arbeit: die Pflege der Landschaft und das Produzieren von Essen. Für die Zahlung wird eine Leistung erbracht.
Subventionen sind zusätzliche Zahlungen, etwa für den Bau eines Stalls.
Der Alphof erhält rund 38'000.- Franken Direktzahlungen pro Jahr.
Subventionen haben wir nie beantragt oder erhalten.
mb
In Anlehnung an die Proteste in Deutschland, ausgelöst durch die Streichung von Subventionen für die Landwirtschaft sei hier zum Schweizer System gesagt:
Direktzahlungen sind nicht gleich Subventionen.
Die Direktzahlungen sind abhängig von der Fläche und der Steilheit des Geländes. Sie werden jedem Betrieb ausbezahlt (sofern der Bauer Direktzahlungsberechtigt ist, also den Beruf gelernt hat). Diese sind nötig, weil die Betriebe in der Schweiz bei den heutigen Lebensmittelpreisen vom Verkauf der Produkte nicht überleben können.
Es handelt sich um den Lohn für die Arbeit: die Pflege der Landschaft und das Produzieren von Essen. Für die Zahlung wird eine Leistung erbracht.
Subventionen sind zusätzliche Zahlungen, etwa für den Bau eines Stalls.
Der Alphof erhält rund 38'000.- Franken Direktzahlungen pro Jahr.
Subventionen haben wir nie beantragt oder erhalten.
mb
Danke, ihr Bauern und Bäuerinnen
In etwas mehr als zehn Jahren wurden in unserem Land 400 Millionen Quadratmeter Boden unwiederbringlich verbaut. Die Bevölkerungszahl stieg derweil um mehr als eine Million. Riesige Flächen ackerfähiges Land wurden dabei geopfert auf dem Altar des sogenannten Fortschrittes, ganz im Sinne einer unheiligen Allianz von sozialistischem Öffnungsstreben und neo-liberaler Gier nach uneingeschränktem Wachstum. Aber anstatt diese unsägliche Entwicklung zu hinterfragen und die wirklichen Ursachen ökologischer Probleme zu benennen, zeigt unsere Gesellschaft mit dem Finger auf diejenigen, die uns ernähren und den immer weniger werdenden Boden mit Herzblut und grossem Sachverstand hegen und pflegen. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung, nicht Häme und Verriss.
Wir verkennen die Tatsache, dass volle Lebensmittelregale keine Selbstverständlichkeit sind. Wohlstandsverwöhnt lehnen wir uns im Schlaraffenland zurück und verunglimpfen diejenigen, die den Marzipan produzieren. Es stünde uns jedoch gut an, selbstkritisch den eigenen Fussabdruck zu hinterfragen und zu überlegen, wie nachhaltig unser eigenes Verhalten ist.
Während die Initiantinnen der Trinkwasserinitiative sich offensichtlich nur auf die Landwirtschaft eingeschossen haben und sich selber jeglicher Verantwortung entziehen, kann man der Pestizidiniative wenigstens zugutehalten, dass sie auch die Konsumenten und Konsumentinnen in die Pflicht nimmt. Und dies in einer derart radikalen Weise, dass ihre Umsetzung einem extremen gesellschaftlichen Experiment gleichkäme. Sie vergisst dabei jedoch den Einkaufstourismus, der bei einer Annahme um ein Vielfaches zunehmen würde.
Zudem bin ich überzeugt, dass von der Initiative in der Ausführungsgesetzgebung nur dies umgesetzt werden wird, was die Landwirtschaft, nicht aber die Konsumentenseite tangieren würde. Übrig bliebe ein Scherbenhaufen. Die Bauern sind die falsche Zielgruppe für die angestrebten Veränderungen, in der Pflicht sind wir Konsumenten und Konsumentinnen. Wir entscheiden mit unserem Kaufverhalten, was und wie produziert wird. Ich auf jeden Fall habe volles Vertrauen in die Schweizer Landwirtschaft und bedanke mich bei allen Bauern und Bäuerinnen – den Konventionellen, den IP-Bauern und den Bio-Bäuerinnen - dafür, dass ich drei Mal am Tag einen gedeckten Tisch habe.
eb
In etwas mehr als zehn Jahren wurden in unserem Land 400 Millionen Quadratmeter Boden unwiederbringlich verbaut. Die Bevölkerungszahl stieg derweil um mehr als eine Million. Riesige Flächen ackerfähiges Land wurden dabei geopfert auf dem Altar des sogenannten Fortschrittes, ganz im Sinne einer unheiligen Allianz von sozialistischem Öffnungsstreben und neo-liberaler Gier nach uneingeschränktem Wachstum. Aber anstatt diese unsägliche Entwicklung zu hinterfragen und die wirklichen Ursachen ökologischer Probleme zu benennen, zeigt unsere Gesellschaft mit dem Finger auf diejenigen, die uns ernähren und den immer weniger werdenden Boden mit Herzblut und grossem Sachverstand hegen und pflegen. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung, nicht Häme und Verriss.
Wir verkennen die Tatsache, dass volle Lebensmittelregale keine Selbstverständlichkeit sind. Wohlstandsverwöhnt lehnen wir uns im Schlaraffenland zurück und verunglimpfen diejenigen, die den Marzipan produzieren. Es stünde uns jedoch gut an, selbstkritisch den eigenen Fussabdruck zu hinterfragen und zu überlegen, wie nachhaltig unser eigenes Verhalten ist.
Während die Initiantinnen der Trinkwasserinitiative sich offensichtlich nur auf die Landwirtschaft eingeschossen haben und sich selber jeglicher Verantwortung entziehen, kann man der Pestizidiniative wenigstens zugutehalten, dass sie auch die Konsumenten und Konsumentinnen in die Pflicht nimmt. Und dies in einer derart radikalen Weise, dass ihre Umsetzung einem extremen gesellschaftlichen Experiment gleichkäme. Sie vergisst dabei jedoch den Einkaufstourismus, der bei einer Annahme um ein Vielfaches zunehmen würde.
Zudem bin ich überzeugt, dass von der Initiative in der Ausführungsgesetzgebung nur dies umgesetzt werden wird, was die Landwirtschaft, nicht aber die Konsumentenseite tangieren würde. Übrig bliebe ein Scherbenhaufen. Die Bauern sind die falsche Zielgruppe für die angestrebten Veränderungen, in der Pflicht sind wir Konsumenten und Konsumentinnen. Wir entscheiden mit unserem Kaufverhalten, was und wie produziert wird. Ich auf jeden Fall habe volles Vertrauen in die Schweizer Landwirtschaft und bedanke mich bei allen Bauern und Bäuerinnen – den Konventionellen, den IP-Bauern und den Bio-Bäuerinnen - dafür, dass ich drei Mal am Tag einen gedeckten Tisch habe.
eb
Der Wolf ist da!
Ein Bekannter von uns hat anfangs Woche einen Wolf bei einer unserer Parzellen in den Bergwiesen nahe Obermutten und der Muttner Höchi gesehen. Dies auf etwa 70 Meter Abstand und während Sonnentagen, an denen sich viele Touristen im Gebiet aufgehalten haben. Auch wenn die Wölfe schon lange in der Region unterwegs sind, wirft diese neue Nähe zu unserem Alltag sofort Fragen auf.
Die erste, spontane Frage ist eher ein «Achso!»: Waren unsere Hunde die letzten Tage so ungewöhnlich unruhig und gereizt, weil sie die Anwesenheit des Wolfes bereits erkennen?
Die zweite Frage ist natürlich, wie gross unsere Sorge um die Schafe sein muss und wo wir sie noch weiden lassen können.
Die dritte Frage kommt erst ein paar Momente nach dem Erhalt der Nachricht auf, macht mich aber unruhig: Was passiert, wenn wir selber oder gar unsere Kinder plötzlich tatsächlich einem Wolf direkt gegenüber stehen?
Ich bin fasziniert von den Wölfen an sich. Meine Leidenschaft für Hunde und mein Studium der Ökologie haben dazu beigetragen, dass ich die Vorstellung von Grossraubtieren in unseren Bergen als Teil eines funktionierenden Ökosystems eigentlich in Ordnung finde.
Eigentlich.
Kommen die Wölfe aber so nahe an bewohntes Gebiet, wie sie dies in unserer Region vor allem seit dem letzten Jahr tun, ist das nicht gut. Gar nicht gut. Ich selber habe einen Wolf gesehen am Heinzenberg, den ich zuerst für einen Hund hielt. Weil er gemächlich etwa 100 Meter von einem Wanderer entfernt und ebenfalls etwa 100 Meter von einer vielbefahrenen Strasse entfernt dahintrottete.
Ich glaube durchaus, dass die Tiere in der Regel keine Gefahr für den Menschen darstellen. In der Regel sicher. Was aber, wenn es sich bereits um Hybriden, Mischlingen zwischen Wolf und Hund, handeln sollte? Kann man sich dann noch auf die natürliche Scheu vor dem Menschen verlassen? Und was, wenn ein Tier krank ist, zu wenig zu Fressen findet, Junge hat oder sich schlicht gewöhnt an die Präsenz des Menschen? Oder wenn ein Mensch irgendwo im Wolfsgebiet verunfallt und verletzt zurückbleibt? Was, wenn einer unserer Hunde einen Konflikt mit einem Wolf hat? Würde er getötet, wäre das das eine. Was aber, wenn er Angst bekommt oder verletzt zu uns zurück läuft..?
Ich mache mir auch um unsere Tiere auf der Weide Sorgen, vor allem natürlich um die Schafe. Auf abgelegeneren Weiden fühle ich mich beim täglichen Kontrollgang unterdessen etwas klamm. Ebenso fühlt es sich an, wenn ich sehe, dass Touristen unbedarft mit ihren Kindern und Hunden in die Bergwiesen spazieren, um die schöne Natur zu geniessen. Irgendwie hat sich das ungute Gefühl eingeschlichen, dass bald etwas Blutiges passieren wird. Hoffentlich dann wenigstens «nur» auf einer Schafweide.
Wir halten unsere Tiere natürlich mit elektrischen Zäunen zusammen. Diese sollen auch einen Schutz bieten gegen den Wolf. Aber jetzt kommt es mir vor, als würden sie die Schafe im Ernstfall wohl bloss daran hindern, vor dem Wolf wegzulaufen statt diesen davor, eins zu reissen. Unsere Hunde jedenfalls überspringen auch die hohen Schafzäune problemlos.
Die gut zehn Jahre hier am Berg haben viele meiner Ansichten verändert. Weil das Leben einfach ein anderes ist. Und weil die Vorstellung von Wolf und Bär irgendwo im Wald eine andere ist als die vom Wolf auf dem eigenen Land.
Heute muss ich sagen: Ich will, dass Wölfe, wenn sie nahe am Lebensraum der Menschen auftauchen, abgeschossen werden dürfen.
Tun wir dies nicht, handeln wir uns über kurz oder lang grosse Probleme ein, dessen bin ich mir sicher. Weil Wölfe klug sind. Weil sie wissen, wo es sich einfach gut leben lässt. Weil sie ihre Erfahrung an die Jungtiere weitergeben. Da sie aber auch merken, wo es ungemütlich oder gefährlich für sie ist, könnten wir sie durch gezieltes aber schnelles Handeln – bei Bedarf also dem Töten des Wolfes, der zu nahe kommt - fernhalten und ihr Leben da leben lassen, wo sie Platz haben: Weg von den Siedlungen.
Unser Alltag hier am Berg, mit den Maschinen im steilen Gelände und den vielen Felswänden und Tobel ist an sich schon eine Herausforderung. Kommt die Bedrohung durch den Wolf hinzu, wird es immer schwieriger. Der Alphof ist unser Zuhause. Die Heuwiesen, Sommerweiden und die Alp gehören dazu. Wir lassen uns nicht zurückdrängen, sondern wollen hier leben und arbeiten. Weil diese Arbeit dazu beiträgt, dass unsere Bergregion mit ihren grossartigen Ökosystemen funktioniert.
mb
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Während vier Jahren haben wir acht mal im Jahr unsere Hofzeitung "Milchbüachli" an Abonnenten und Abonnentinnen verschickt. Darin haben wir aus unserem Alltag berichtet - und nicht Alltägliches geteilt. Aus einem Leben zwischen Mythos und Moderne. Mit Kopf, Hand und Herz. Hier ein paar Ausschnitte. Und natürlich schreiben wir weiterhin. Weil es uns am Herzen liegt.
Dr Puur siniart
Bergwiesen
Auf knapp zweitausend Meter, uf dr Furggla, hat der neue Meliorationsweg den Scheitelpunkt erreicht. An seinem Ende gehts auf dem alten, schmalen und holprigen Feldweg weiter, die gen Süden ausgerichteten Bergwiesen beginnen, anfänglich steil, d'Stotzberga, dann allmählich flacher werdend, bis zum Bänkli, und weiter, schon fast flach, bis zu den zweiten Bargen. Schön ist's hier, wunderschön, Ruhe pur, weit weg von Lärm und Unrast, umgeben von einer unendlichen Vielfalt an Flora und Fauna, ein hunderte Jahre altes Zusammenspiel von Schöpfung und Landwirtschaft. Alles bleibt zurück und entschwindet für eine Zeitlang aus dem Bewusstsein, wird bedeutungslos. Das Hier und Jetzt zählt und nur das, die Werte werden für einen Tag wieder zurechtgerückt. Endlich wieder Bergbauer, nichts weiter. eb
Politik us üsara Sicht
Reglementier-wütig
Reglemente, Paragrafen, Vorgaben, Gesetze, Verordnungen. Eine geschätzte Million davon gibt es auch im Bereiche der Landwirtschaft mittlerweile. Jede Bewegung ist reglementiert, im Frühjahr darf der Schlamm eines Auslaufs bis maximal zur Afterklaue der Kuh reichen, Kopfschütteln ist erlaubt, aber nur bei soundsoviel Lux im Stall. Die Wiesen sind von innen nach aussen zu mähen, wegen der Insekten. Ökoausgleichsflächen brauchts mindestens 7%, in der Ökoqualitäsverordnung stehen die nötigen Detailparagrafen. Misten darf man nur bis 97cm an das Strassenbord. Die Krippe ist 32cm hoch, das Läger 175, oder etwas kleiner, wenn die Kuh mindestens 12% weniger hoch ist, als der landesweite Durchschnitt im Quadrat. Bäume schneiden im Frühjahr ja, aber maximal bis zur ersten Verzweigung, ausser es ist eine Tanne, eine rote. Ein Ziegenauslauf misst Anzahl Tiere mal 80 Zentimeter, wenn er ein Drittel überdacht ist, brauchts 14% mehr, sofern die Tiere behornt sind und keine Milch geben. Das Ganze wird kontrolliert, von Ökonomen, Ökologen, Biologen, Geologen, Hydrologen, von mir aus auch von Podologen und von Ethnologen. Das ganze verfolgt ein Ziel, vielleicht sogar ein gutgemeintes, ehrwürdiges. Kreiert und definiert von vielen gut-meinenden Menschen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Das Resultat von Studien, Sitzungen, Diskussionen, festgehalten in Hochglanz und vielen tollen Sätzen.
Und die Rolle von den Bauern in diesem virtuellen Spiel? Sie versuchen umzusetzen, was in den Broschüren steht und mähen von innen nach aussen, wie der Biologe sagt, sie müssens wohl, denn er tuts nicht. Wie überhaupt nichts geschieht auf dem Feld, im Wald und Stall, wenn sies nicht tun. Sie machens natürlich freiwillig, nur aus dem banalen Wunsch heraus, die Existenz zu sichern und um Bussen zu vermeiden.
Wohin führt dies Ganze? Meiner Meinung nach irgendwohin, nur nicht ans Ziel. Deshalb nicht, weil ein grundlegender Irrtum am Anfang dieser Entwicklung steht. Eine Umkehrung von oben nach unten. Der Bauer, die Bäuerin sind nicht in der Lage, ihren Hof kompetent, sachgerecht und eigenverantwortlich zu bestellen, wird angenommen, dafür brauchts neu Eliten, Gschtudierte. Aufgeteilt wird in Kopf und Herzrethorik, dies sind die Männer und Frauen in den Amtsstuben, wir Bauern und Bäuerinnen sind die Hand, die Arbeiter. Nicht auf gleicher Augenhöhe, sondern einfach die Ausführenden. Entmündigung total. Mein Konzept ist ein anderes. Ihm liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Bereiche Kopf, Hand und Herz möglichst im Individuum vereint gebildet und so ganzheitliche Persönlichkeiten gefördert werden sollen. Persönlichkeiten, die selbstverantwortlich mit dem ihnen anvertrauten Leben mit Sachkompetenz und Liebe umgehen. Nicht die Trennung der Bereiche ist das Konzept, sondern deren Vereinigung. Ein Schlüssel dazu liegt in der Bildung.
In meinem Lehrplan der landwirtschaftlichen Ausbildung stünden neben Futterlehre, Buchhaltung und Ackerbau etwa auch Philosophie und Ethik, Bürgerrecht und Literatur, in Theorie und Praxis.
Nebenbei und zu guter Letzt, in meinem Lehrplan für Philosophie oder Biologie stünden ab sofort auch Melken und Pflügen, Baum fällen und Schweissen, in Theorie und Praxis. eb
Us em Schtall
Sauberes Vieh
Es ist ein Anliegen von Mira und mir: Unser Vieh soll sauber sein! Dies umzusetzen ist jedoch nicht immer ganz einfach. Die Länge der Viehläger ist per Gesetz vorgeschrieben und für unsere Tiere viel zu lang. Und Ausnahmen für das wesentlich kürzere Grauvieh werden keine gemacht – wo kämen wir denn da auch hin. Unsere eigensinnigen Viecher halten sich nicht an die statistischen Kuhdurchschnittswerte von mit randomisierten Studien eruierten Durchschnittslägerlängen und Durchschnittskonsistenz und sch…. halt dort, wo sie grad wollen und auch wann sie wollen und im Herbst während der Futterumstellung von eiweissreichem Gras auf eiweissärmeres Heu auch noch recht dünn. Und dann legen sie sich hin, oft grad auf das, was sie kurz vorher noch von sich gegeben haben, vielleicht weil‘s so schön warm und weich ist. Die Installation eines sogenannten Viehtrainers - eine Vorrichtung, die dafür sorgen soll, dass die Kühe einen Schritt nach hinten machen, wenn sie den Wunsch hegen, einen Kuhfladen fallen zu lassen - ist verboten. Überdies möchten wir dies selber nicht. Die Alternative ist also die Tiere möglichst direkt nach dem Einstallen zu scheren und dann jeden Tag mindestens einmal zu striegeln. Zudem haben wir zwei Viehbürsten im Auslauf installiert und, wenn ich selber am auswärts Arbeiten bin, geht Mira mit den Kindern jeden Tag nach dem Mittagsessen in den Stall und putzt die Läger. So schaffen wir es und unser Vieh ist sauber. Die Kühe übrigens geniessen das Scheren und Striegeln, nicht weil sie dann so schön sauber sind, das ist ihnen ziemlich egal, sondern einfach, weil’s sich so schön anfühlt… eb
Sauberes Vieh
Es ist ein Anliegen von Mira und mir: Unser Vieh soll sauber sein! Dies umzusetzen ist jedoch nicht immer ganz einfach. Die Länge der Viehläger ist per Gesetz vorgeschrieben und für unsere Tiere viel zu lang. Und Ausnahmen für das wesentlich kürzere Grauvieh werden keine gemacht – wo kämen wir denn da auch hin. Unsere eigensinnigen Viecher halten sich nicht an die statistischen Kuhdurchschnittswerte von mit randomisierten Studien eruierten Durchschnittslägerlängen und Durchschnittskonsistenz und sch…. halt dort, wo sie grad wollen und auch wann sie wollen und im Herbst während der Futterumstellung von eiweissreichem Gras auf eiweissärmeres Heu auch noch recht dünn. Und dann legen sie sich hin, oft grad auf das, was sie kurz vorher noch von sich gegeben haben, vielleicht weil‘s so schön warm und weich ist. Die Installation eines sogenannten Viehtrainers - eine Vorrichtung, die dafür sorgen soll, dass die Kühe einen Schritt nach hinten machen, wenn sie den Wunsch hegen, einen Kuhfladen fallen zu lassen - ist verboten. Überdies möchten wir dies selber nicht. Die Alternative ist also die Tiere möglichst direkt nach dem Einstallen zu scheren und dann jeden Tag mindestens einmal zu striegeln. Zudem haben wir zwei Viehbürsten im Auslauf installiert und, wenn ich selber am auswärts Arbeiten bin, geht Mira mit den Kindern jeden Tag nach dem Mittagsessen in den Stall und putzt die Läger. So schaffen wir es und unser Vieh ist sauber. Die Kühe übrigens geniessen das Scheren und Striegeln, nicht weil sie dann so schön sauber sind, das ist ihnen ziemlich egal, sondern einfach, weil’s sich so schön anfühlt… eb